Rekordsommer zeigen den Wasserversorgern, Netzbetreibern und mancherorts auch schon den Nutzern in der Bevölkerung, dass das fließende Wasser aus dem Hahn, teilweise weniger selbstverständlich, als der Strom aus der Steckdose sein kann. Die Trinkwasserversorger haben bei der immer wärmer werdenden Wetterlage Probleme mit ihren Gewinnungsanlagen sowie ihren Verteilnetzen mit den darin vorhandenen Puffern und der Trinkwasserqualität. Daher ist narz systems fest davon überzeugt, dass es auch ein smartes Netz für Wasser braucht und genau hier möchte narz systems mit diesem Entwicklungsprojekt ansetzen.

Narz systems verfügt seit 2011 über eine eigene moderne Softwareplattform „audako“ unter anderem für die Überwachung von Infrastrukturanlagen. Narz systems betreibt mit dem bestehenden Produkt „audako“ bereits für über 100 Trinkwasserversorger – aller Größen – informationstechnische Netze und verfügt über riesige Mengen an Daten über die Trinkwassergewinnung, -verteilung und -qualität. Dazu gehören Wasserstände, Grundwasserpegel, Durchflüsse, Verbräuchen, pH-Werte, Trübungswerte und viele weitere Messwerte. Diese Daten stehen im narz systems Rechenzentrum als Zeitreihen für Auswertungen zur Verfügung und können mit Zustimmung der jeweiligen Kunden für das Projekt genutzt werden.

Die Entwicklung im Rahmen des Projekts soll auf Basis der bestehenden Lösung audako stattfinden und die notwendigen Lösungsbausteine dort ergänzen. audako verfügt bereits über Funktionalitäten, die dem Vorhaben zugutekommen: Hoch performanter Speicher für Zeitreihen, Anbindung von Fernwirktechnik nach bspw. IEC-Standards und einer webbasierten Oberfläche mit Dashboards, Schemen, einfachen Auswertungen und Berichten. narz systems verfügt durch die eigenständige Entwicklung Ihrer Basissoftware umfangreiche Erfahrungen in der Softwareentwicklung sowie über ein professionelles Entwicklungsteam.

Mit dem Projekt „Smart Water Grid“ möchte narz systems bedeutend weiter gehen und gegenüber dem Stand der Technik, der meist nur die neuralgischen Punkte eines Netzes erfasst, alle Bestandteile eines Wassernetzes integrieren. Vom bereits vielerorts überwachungstechnisch ausgerüsteten Tiefbrunnen bis zum – heute noch nicht erfassten – Kundenzähler sollen allen Daten in einer zentralen Plattform zusammenfließen, um einen digitalen Zwilling des Versorgungsnetzes abbilden zu können. Mit einem digitalen Zwilling des Netzes wollen wir Betreibern helfen, Verluste zu reduzieren und die Netzauslastung zu optimieren. Der angestrebte Entwicklungsstand am Ende des Projekts umfasst eine funktionsfähige Softwarelösung, die der Kunde später entweder aus der Cloud oder auf eigenen Systemen nutzen kann.

Das Marktpotenzial ist sehr groß, fast jeder europäische Haushalt ist an ein öffentliches Wasserversorgungsnetz angeschlossen. Allein in Deutschland existieren laut Umweltbundesamt 5.845 Versorgungsunternehmen im Bereich Wasser, zum Vergleich rund 3.000 in der Schweiz. Es existiert ein weltweiter Markt für diese Lösung, rund um den Erdball gibt es Versorgungsnetze. Um sowohl dem restlichen technischen wie auch dem wirtschaftlichen Entwicklungsrisiko entgegen zu wirken, hat narz systems einen Projektbeirat aus potenziellen Kunden installiert. Der Projektbeirat ist mit qualifizierten Kandidaten aus Versorgern unterschiedlicher Größe zusammengesetzt, um bestmöglich die Anforderungen über alle Größenklassen der Versorger abzudecken.

Die Entwicklung eines „Smart Water Grids“ mit Nachhaltigkeitsfaktor überzeugte auch die Europäische Union das Projekt mit Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung zu unterstützen, das narz systems besonders schätzt. Durch eine öffentliche Förderung ist es uns nun möglich, diese Entwicklung im veranschlagten Zeitrahmen und im geplanten Umfang umzusetzen. Hier auch ein Dankeschön an die beteiligten Partner im Projektbeirat an diesem bedeutungsvollen Entwicklungsprojekt.

 

Mehr Informationen zu diesem smarten Projekt folgen.